Flüchtlinge in Deutschland Droht eine neue Xenophobie?

Flüchtlinge

Die Welt ist aus den Fugen geraten. Nicht, dass es in den vergangenen Jahrzehnten keine Kriege gab, sogar mitten in Europa zerbrach vor nicht allzu langer Zeit erst der Staat Jugoslawien. Doch die Situation im Orient hat eine Dimension erreicht, die nicht nur lokale Folgen hat, sondern praktisch die ganze Welt mit in Leidenschaft zieht. Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die Hintergründe der Wirren und des Chaos in Syrien und im Irak eingehen, sondern einen Aspekt des Ganzen betrachten, der uns in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt: Flüchtlinge.

Man könnte an dieser Stelle mit Zahlen argumentieren – beispielsweise mit dem Vergleich, dass im 20. Jahrhundert weltweit insgesamt um die 80 Millionen Flüchtlinge verzeichnet wurden. Dass seit Beginn des 21. Jahrhunderts Weiterlesen

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Vom Umgang mit dem Umgang mit »islamistischem Extremismus« Hermeneutik, Verstehen und Diskurs

Kann man islamischem Extremismus und Extremismus im Allgemeinen mit simplen Mustern präventiv und deeskalierend begegnen? Wie sollte man mit solchen Tatsachen und Situationen umgehen?

Kürzlich organisierte die Kreisjugendarbeit einer südbadischen Stadt einen Vortrag zum Thema »islamistischer Extremismus«: »Lebenswelten junger Musliminnen und Muslime zwischen Islam und Islamismus«. Auf den Folien der Präsentation sind namentlich genannt: die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg und die Baden-Württemberg-Stiftung. Löblich, dass betroffene Berufstätige und Interessierte die Chance bekommen, sich zu einem Thema zu bilden, mit dem sie mehr und mehr konfrontiert werden könnten. Doch äußerst ernüchternd Weiterlesen

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Zur deutschen »Beschneidungsdebatte« Diskussion oder Kakophonie?

Tradition kommt von lateinisch trādō (übergeben, einhändigen, anvertrauen, empfehlen, hinterlassen, überliefern, berichten) und bedeutet in der Form trāditiō Übergabe, Überlieferung und Bericht (»man berichtet«, »es wird erzählt«).1MENGE, Herrmann: Langenscheidts Taschenwörterbuch der lateinischen und deutschen Sprache. Bearbeitung von PERTSCH, Erich. 19. Auflage. Berlin und München, Langenscheidt, 1974, S. 528. Warum soll nicht über Traditionen – also über Empfohlenes, Gesagtes, Überliefertes – diskutiert oder nachgedacht werden? Es ist gut, dass zum Thema Kinder- und Jungenbeschneidung eine Diskussion angefangen hat. Wie sie angefacht wird, entbehrt zwar oft jeglicher Wissenschaftlichkeit, Unvoreingenommenheit und Diskursivität Weiterlesen

Literaturquellen und Anmerkungen

Literaturquellen und Anmerkungen
1 MENGE, Herrmann: Langenscheidts Taschenwörterbuch der lateinischen und deutschen Sprache. Bearbeitung von PERTSCH, Erich. 19. Auflage. Berlin und München, Langenscheidt, 1974, S. 528.
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Doppelte Staatsbürgerschaft für Türkeistämmige in der Bundesrepublik Deutschland Förderlich oder hinderlich für ihre Integration?

Im Rahmen der Debatte über Zuwanderung und Integration – vor allem aber Integration – taucht immer wieder ein Thema auf, an dem sich die Geister scheiden. Es ist nicht immer ganz klar, ob sie das nur aus politischem Kalkül, oder aber auch aus Überzeugung tun. An dieser Stelle sollen ein paar Gedanken zu einer oft angerissenen, aber selten wirklich diskutierten Causa angeführt werden: Eine regulär ermöglichte doppelte Staatsbürgerschaft für Türkeistämmige in der Bundesrepublik – wäre sie ein Integrationshemmnis oder förderte sie die Integration?

Ist eine doppelte Staatsbürgerschaft tatsächlich ein Hindernis auf dem Weg in die wunschgemäße Integration deutscher Neubürgerinnen und -bürger mit bestimmten kulturellen Hintergründen? Mit »bestimmten kulturellen Hintergründen« sind in diesem Fall Weiterlesen

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Özil und das Integrationsdilemma Özil ist kein Deutscher? Wenn Politik und Gesellschaft versagen

Schon vor Jahren wurde in türkischen Kreisen gewitzelt, dass eine Person mit deutschem Pass und türkischer Abstammung in der deutschen Rezeption je nach Kontext wahrgenommen und dargestellt werde – nutze er in irgend einer Form der deutschen Gesellschaft, ist er der gute Deutsche. Tut er dies nicht, ist er der schlechte Türke. So einfach war das … damals. Mittlerweile ist es komplizierter geworden.

Deutschland und die Deutschen sind nach Meinung einiger so sehr von Überfremdung bedroht, dass man sogar einen, wenn nicht gar den, Top-Fußballer empfindlich in Frage stellen muss. Mesut Özil – ist kein Deutscher! Das wurde kürzlich wieder festgestellt, diesmal via Twitter: »Özil ist garantiert kein Deutscher! Ein Stück Papier ändert nicht die Abstammung.« Man erinnert sich, dass es Weiterlesen

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