Ein kur­zer Gedan­ke zur Coro­na-Kri­se Ende März 2020: Wirt­schaft, Migra­ti­on und Kulturkompetenz

Die Coro­na-Kri­se löst in der Wirt­schaft welt­weit eine gro­ße Unsi­cher­heit aus. Es ist der­zeit nicht abseh­bar, wie­viel Arbeits­kräf­te auf­grund die­ser Pan­de­mie weg­bre­chen wer­den. Eben­so ist nicht abseh­bar, in wel­cher wirt­schaft­li­chen Lage Unter­neh­men, Selb­stän­di­ge wie auch der Staat und sei­ne Kom­mu­nen sein werden.

Aktu­ell haben vie­le Natio­nen ihre Gren­zen geschlos­sen. Frei­zü­gig­keit, Migra­ti­on, Waren­zir­ku­la­ti­on und Umsatz sind der­zeit auf nicht abseh­ba­re Zeit unter­bro­chen bezie­hungs­wei­se gestört. Es las­sen sich im März 2020 kei­ne Pro­gno­sen stel­len – grund­sätz­lich wären jedoch zwei Sze­na­ri­en denk­bar: Die Kri­se zer­stört welt­weit das gewohn­te Sys­tem des sozia­len und wirt­schaft­li­chen Mit­ein­an­ders, so dass die­ses kom­plett neu auf­ge­baut und struk­tu­riert wer­den muss – oder aber die Kri­se unter­bricht alles nur so weit, dass im Anschluss noch aus­rei­chend Kapa­zi­tä­ten vor­han­den sind, um Bedar­fe schnell und unkom­pli­ziert zu decken.

Prak­tisch bedeu­te­te dies zum Bei­spiel, dass in dem einen Fall Migra­ti­on und Kul­tur­kom­pe­tenz im wirt­schaft­li­chen Sek­tor vor­erst sehr in den Hin­ter­grund tre­ten – oder aber ganz plötz­lich sehr pro­mi­nent und im Rah­men eines »Wie­der­auf­baus« unkom­pli­ziert ermög­licht und all­seits erwünscht sind.

Es steht zu ver­mu­ten, dass vor­erst kaum jemand in Unter­neh­men den Kopf frei haben wird, sich mit zusätz­li­chen Aspek­ten von Migra­ti­on und Kul­tur­kom­pe­ten­zen aus­ein­an­der­set­zen zu wol­len. Frü­her oder spä­ter jedoch wer­den Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen – wie zum Bei­spiel inter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz – im Umgang mit­ein­an­der und mit Unge­wohn­tem not­wen­dig sein, um ein rei­bungs­lo­ses, kon­struk­ti­ves und pro­duk­ti­ves Mit­ein­an­der zu gewähr­leis­ten. Denn bereits jetzt lässt sich ver­mu­ten, dass glo­bal die der­zeit not­wen­di­ge Iso­la­ti­on und erzwun­ge­ne Taten­lo­sig­keit bei vie­len im Nach­gang eine Auf­bruch­stim­mung aus­lö­sen könnte.

In die­sem Fall wären jed­we­de Hil­fe­stel­lung und Unter­stüt­zung in Sachen Inter­kul­tu­ra­li­tät und auch Büro­kra­tie höchst will­kom­men1Als ein her­vor­ra­gen­des Instru­ment sei hier exem­pla­risch das IQ Netz­werk genannt – Inte­gra­ti­on durch Qua­li­fi­zie­rung: För­der­pro­gramm IQ (letz­ter Zugriff 26.03.2020). – und wohl auch sehr not­wen­dig, um die Gesell­schaft sich nicht in eine fal­sche Rich­tung ent­wi­ckeln zu las­sen. Denn poli­tisch und welt­an­schau­lich dürf­ten sich aus­rei­chend nega­ti­ve Kräf­te posi­tio­nie­ren, um die der­zeit not­wen­di­ge Iso­la­ti­on auf kul­tu­rel­ler Ebe­ne zu ver­ste­ti­gen und dabei dis­kri­mi­nie­ren­de Dif­fe­renz zu erzeugen.

In Ergän­zung zu die­sem sehr kur­zen und haupt­säch­lich aus einem Blick auf klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men erwach­se­nen Text, emp­feh­le ich ein inter­es­san­tes Essay von Mat­thi­as Horx: Die Coro­na-Rück­wärts-Pro­gno­se: Wie wir uns wun­dern wer­den, wenn die Kri­se »vor­bei« ist. (letz­ter Zugriff 26.03.2020, Memen­to Inter­net Archi­ve: letz­ter Zugriff 19.03.2024).

Lite­ra­tur­quel­len und Anmer­kun­gen

Lite­ra­tur­quel­len und Anmer­kun­gen
1 Als ein her­vor­ra­gen­des Instru­ment sei hier exem­pla­risch das IQ Netz­werk genannt – Inte­gra­ti­on durch Qua­li­fi­zie­rung: För­der­pro­gramm IQ (letz­ter Zugriff 26.03.2020).
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