Emo­tio­nen auf Japa­nisch Emo­tio­nen, Selbst­kon­zept und Selbst

Ein­lei­tung

Kürz­lich haben wir uns als eine Grup­pe von Eth­no­lo­gen in einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Semi­nar mit Emo­tio­nen und Selbst­kon­zep­ten beschäf­tigt – einem The­ma, das haupt­säch­lich in der Psy­cho­lo­gie zu Hau­se ist. Uns inter­es­sier­te hier­bei die eth­no­lo­gi­sche Dimen­si­on. Die Basis­fra­ge war, ob Emo­tio­nen etwas »natur­ge­ge­be­nes« sind oder kul­tu­rell geformt bezie­hungs­wei­se beein­flusst wer­den. In die­sem Rah­men such­ten wir uns eini­ge Bei­spie­le für mal rela­tiv klas­si­sche, mal weni­ger ein­fach zu ver­ste­hen­de Emo­ti­ons­kon­struk­te in ver­schie­de­nen Kul­tu­ren aus und ana­ly­sier­ten sie. In die­sem Bei­trag will ich mich mit der japa­ni­schen Art, Emo­tio­nen zu defi­nie­ren und aus­zu­le­ben, auseinandersetzen.

Amae ist eine Emo­ti­on, die in einem fein gespon­ne­nen Kon­zept exis­tiert. Sie bil­det eine urja­pa­ni­sche Form von – es ist schwie­rig, dies nun adäquat ins Deut­sche über­set­zen zu wol­len – einem Gefühl von Abhän­gig­keit ab. Ich wer­de daher in die­sem Rah­men nur ober­fläch­lich auf sie ein­ge­hen und mich statt­des­sen mehr mit den Dicho­to­mien beschäf­ti­gen, die eine gewich­ti­ge Rol­le spie­len, will man amae wirk­lich verstehen.

Uns fiel wäh­rend des Semi­nars auf, dass unser prä­sen­tier­tes japa­ni­sches Bild sehr von den davor (und bis­her auch danach) vor­ge­tra­ge­nen Bei­trä­gen abwich. Konn­te man alle ande­ren Emo­tio­nen als Deut­scher mehr oder weni­ger nach­voll­zie­hen oder nach­emp­fin­den, so war das japa­ni­sche Modell sehr schwie­rig zu ver­ste­hen – es zeig­te eine extrem unter­schied­li­che Art des Den­kens und vor allem Emp­fin­dens auf. Ein wich­ti­ges Augen­merk haben wir im Semi­nar auf den Unter­schied von inde­pen­den­ten und inter­de­pen­den­ten Selbst­kon­zep­ten gelegt. In inde­pen­den­ten Selbst­kon­zep­ten wird von sich aus, aus sich her­aus, das Selbst defi­niert. In inter­de­pen­den­ten Selbst­kon­zep­ten hin­ge­gen ist das Selbst in einem Netz von sozia­len Abhän­gig­kei­ten ein­ge­wo­ben. Es wird also nicht von sich aus­ge­gan­gen, son­dern von dem, was man in der Grup­pe dar­stellt bezie­hungs­wei­se ist. In unse­rem Fall haben wir es mit einer extrem inter­de­pen­den­ten Form von Selbst­kon­zept in der japa­ni­schen Kul­tur zu tun. Viel­leicht fällt es uns gera­de des­halb so schwer, die­ses doch so ganz anders Emp­fun­de­ne erklä­ren zu kön­nen. Wir konn­ten das zwar im Rah­men des gehal­te­nen Vor­trags ein wenig ver­mit­teln, es aber wirk­lich nach­zu­voll­zie­hen, dürf­te west­li­chen Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern schwerfallen.

Teil I: Die Kul­tur der Emotionen

Das Ziel in der Gesell­schaft: Harmonie

Trotz der heu­te statt­fin­den­den Glo­ba­li­sie­rung, hat das kon­fu­zia­ni­sche und bud­dhis­ti­sche Den­ken in Japan noch immer einen gro­ßen Ein­fluss. Als obers­tes Ziel, das erstre­bens­wert ist, gilt es, Har­mo­nie her­zu­stel­len. Die Sozi­al­grup­pe und die Inter­ak­tio­nen in ihr sind wich­ti­ger als die per­sön­li­che Ent­fal­tung des Indi­vi­du­ums. Daher sind die Wert­hal­tun­gen in Japan auch dahin­ge­hend aus­ge­rich­tet, dies zu unter­stüt­zen.1TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 280. So sind auch die Erzie­hungs­prak­ti­ken und Erzie­hungs­zie­le in Japan anders als von uns gewohnt. Ein gro­ßer Unter­schied ist zum Bei­spiel das Mutter–Kind-Verhältnis, wel­ches in Japan als sym­bio­tisch zu bezeich­nen ist, wäh­rend hier in der Regel eher von einer »stres­si­gen« Bezie­hung aus­ge­gan­gen wer­den kann.2TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 280 f. An die­ser Stel­le muss ich amae als The­ma kurz strei­fen, weil eben die­ses »sich hin­ge­ben«, »sich fal­len­las­sen« und vom Gegen­über das ent­spre­chen­de Anneh­men des­sen beim Umgang mit Mit­men­schen eine ent­schei­den­de Rol­le spielt. Hier unter­schei­det sich die Wahr­neh­mung inso­fern, dass das, was bei­spiels­wei­se bei uns hier in Deutsch­land als »stres­sig« emp­fun­den wird, von Japa­nern, die amae leben bezie­hungs­wei­se zulas­sen kön­nen, über­haupt nicht so emp­fun­den wird. Doi hat 1974 amae mit »dem Bedürf­nis nach gegen­sei­ti­ger Bin­dung und Abhän­gig­keit« umschrie­ben.3Vgl. TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 281. Laut Tromms­dorff und Friedl­mei­er »haben die­se Ver­hal­tens­wei­sen eini­ge Merk­ma­le mit Ver­hal­tens­wei­sen unsi­che­rer Bin­dun­gen gemein­sam«.4TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 281. Gemeint sind Reak­tio­nen von Kin­dern in belas­ten­den Situa­tio­nen in Kin­der­gär­ten, in denen sie die Nähe ihrer Mut­ter suchen. Inter­es­sant ist auch, dass das amae-Ver­hal­ten in Japan posi­tiv bewer­tet wird, wohin­ge­gen es, wenn man es hier in die­ser Form aus­leb­te – zum Bei­spiel die beton­te Kon­takt­su­che des Kin­des – patho­lo­gi­siert wür­de.5TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 282.

Ki, do, ai, raku: Die sie­ben Kate­go­rien der Gefühle

Im Japa­ni­schen bedeu­tet jo »Emo­ti­on«, wobei das Wort nicht neu­tral bewer­tet ist, son­dern bereits posi­tiv gewich­tet wird. Es wer­den die posi­ti­ven Ele­men­te her­aus­ge­ho­ben, die dazu bei­tra­gen, zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen auf­zu­bau­en.6KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 295. Die­se posi­ti­ve Sicht­wei­se geht zurück bis in die Mit­te des 17. Jahr­hun­derts. Von Chi­na aus wur­de der Bud­dhis­mus nach Japan ein­ge­führt und mit ihm die Klas­si­fi­ka­ti­on der Gefüh­le. Hier­bei reprä­sen­tier­te das Sie­ben-Kate­go­rien-Sys­tem die wich­tigs­ten Gefüh­le: ki, do, ai, raku, ai, o und yoku. Grob über­setzt bedeu­tet dies »Freu­de«, »Ärger«, »Trau­er«, »Wohl­be­fin­den«, »Lie­be«, »Hass« und »Begier­de«. In der alten kon­fu­zia­ni­schen Beschrei­bung wur­de »Wohl­be­fin­den« (raku) durch »Furcht« (ku) ersetzt. Die ers­ten vier Begrif­fe die­ser bud­dhis­ti­schen Klas­si­fi­ka­ti­on wer­den auch heu­te noch in Japan benutzt: ki–do–ai–raku.7KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 296 f.

Emo­tio­nen und Kultur

Carl Rat­ner bezieht sich in sei­nem Bei­trag auf Vygots­kys kul­tur­his­to­ri­sche Psy­cho­lo­gie, die besagt, dass bio­lo­gi­sche Mecha­nis­men die Grund­la­ge für ein­fa­che Reak­tio­nen bil­den, die dann kul­tu­rell über­formt wer­den.8RAT­NER, Carl: Eine kul­tur­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se der Emo­tio­nen. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 245. Kul­tu­rel­le Tätig­kei­ten sind so aus­ge­legt, dass mit ihnen wich­ti­ge lebens­prak­ti­sche Funk­tio­nen erreicht wer­den. Ändern sich bestimm­te grund­le­gen­de Din­ge in der Kul­tur, passt sich auch die emo­tio­na­le Kul­tur an. Man sieht das zum Bei­spiel an der Anpas­sung von weib­li­cher und männ­li­cher Form von Arbeit.9RAT­NER, Carl: Eine kul­tur­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se der Emo­tio­nen. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 248. Für die Betrach­tun­gen der japa­ni­schen Emo­ti­ons­kon­struk­tio­nen bedeu­te­te dies, dass sich auch hier kul­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen emo­tio­nal nie­der­schla­gen kön­nen. So sind Japa­ner auf der einen Sei­te sehr tra­di­tio­nell, gleich­zei­tig jedoch auch sehr am »Exo­ti­schen«, anders­ar­ti­gen inter­es­siert, was natür­lich – bei Adapt­a­tio­nen – zu Ver­än­de­run­gen führt. Vor allem ist das Japa­ni­sche dadurch nicht mehr durch und durch inter­de­pen­dent: »Japa­ne­se self emer­ges as neither enti­re­ly coll­ec­ti­ve nor com­ple­te­ly indi­vi­dua­li­stic.«10ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 13.

Jede Kul­tur hat eine mehr oder weni­ger kla­re eige­ne Vor­stel­lung davon, was eine Emo­ti­on ist und was für eine Bedeu­tung sie hat. Aller­dings sind die Theo­rien unter­schied­lich. Sehen Nord­ame­ri­ka­ner Emo­tio­nen als einen irra­tio­na­len Fak­tor an, der ratio­nal kaum kon­trol­lier­bar ist, gibt es in zahl­rei­chen ande­ren Regio­nen der Welt gar kei­nen eige­nen Begriff für eine über­ge­ord­ne­te Kate­go­rie »Emo­ti­on«.11RAT­NER, Carl: Eine kul­tur­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se der Emo­tio­nen. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 251. Es ist frag­lich, ob »Emo­ti­on« als Kon­zept tat­säch­lich über­all exis­tiert, doch kann man ver­mut­lich von einer gewis­sen Uni­ver­sa­li­tät von Emo­tio­nen aus­ge­hen. Ich den­ke, dies mag auch viel­leicht einer der Punk­te sein, war­um das Nach­voll­zie­hen von amae oder den ande­ren, noch zu erwäh­nen­den Dicho­to­mien »uns« so schwie­rig erscheint. Wäh­rend wir uns ratio­nal mit Emo­tio­nen aus­ein­an­der­set­zen wol­len, wer­den sie in Japan ein­fach gelebt, ohne groß hin­ter­fragt zu wer­den. Wobei kein Miss­ver­ständ­nis auf­kom­men darf: Die Kon­trol­le von Emo­tio­nen ist in Japan zum Teil sehr wohl erheb­lich wich­tig und imma­nent. Bei­spiels­wei­se lächelt eine Dame, die über den Tod ihres Sohns spricht, sie weint nicht – offen­sicht­lich. Doch sie weint – mit dem gan­zen Kör­per, wie es genannt wird.12KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 301.

Die Kul­ti­vie­rung der Gefühle

Im vor­mo­der­nen Japan des 17. bis 19. Jahr­hun­derts gab es eini­ge Ver­öf­fent­li­chun­gen von Erzie­hungs­bü­chern, die von Exper­ten geschrie­ben waren. Auch hier stan­den die har­mo­ni­schen zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen und das Eltern–Kind-Verhältnis im Vor­der­grund. Ab dem 18. und 19. Jahr­hun­dert war die­se Lite­ra­tur nicht mehr nur der Krie­ger­kas­te zugäng­lich, son­dern auch dem Bür­ger­tum. Neben­bei waren zu die­ser Zeit volks­tüm­li­che Geschich­ten beliebt, in denen es um das »mensch­li­che Gefühl« nin­jō bon ging. Die­se Form von Lite­ra­tur wur­de raku­go-Gen­re genannt. Die Kul­ti­vie­rung von Emo­tio­nen war das Ide­al. In die­sem Ide­al muss­te, wie bereits im Text erwähnt, eine Frau lächelnd Trau­er aus­drü­cken kön­nen. Män­ner hin­ge­gen hat­ten mög­lichst über­haupt nicht zu wei­nen. Es wur­de davon aus­ge­gan­gen, dass sie weni­ger Gefühl als Frau­en hat­ten. Muss­te die Frau das Wei­nen »umschrei­ben«, so hat­te der Mann es kom­plett zu mei­den. Konn­te er das in einer Situa­ti­on abso­lut gar nicht und sich dem­entspre­chend nicht hal­ten, war das eine beson­de­re Kate­go­rie des Nicht­hal­ten­kön­nens, oto­ko naki genannt.13KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 301 f. Das kul­tu­rel­le Erlau­ben von Gefüh­len (sowie ihre Kon­trol­le und Len­kung) ent­wi­ckel­te eine Art »Gram­ma­tik«, ein Wör­ter­buch der Gefüh­le. Nach dem Por­tu­gie­sen Rodo­ri­gues, der im 16. und 17. Jahr­hun­dert Über­set­zer war, haben Japa­ner drei Her­zen: »ein fal­sches auf ihren Lip­pen, ein anders in ihrer Brust, nur für ihre Freun­de, und das drit­te tief in ihrem Her­zen, das nur für sie selbst reser­viert ist und nie­mals einem ande­ren offen­bart wird.«14COO­PER 1965, zitiert in KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 302.

Teil II: Innen und Außen

Nach­dem ich im ers­ten Teil einen klei­nen Über­blick über die Emo­ti­ons­kul­tur gege­ben habe sowie auf Gefüh­le und den Umgang mit ihnen ein­ge­gan­gen bin, möch­te ich zum zwei­ten Teil über­ge­hen, in wel­chem das dua­le Sys­tem, in dem die­se Gefüh­le ein­ge­bet­tet sind, näher beschrie­ben wer­den soll. Hier­bei spie­len »Innen« und »Außen« eine wich­ti­ge Rol­le. Die­ses Gegen­satz­paar, wel­ches in ver­schie­de­nen Model­len immer wie­der vor­zu­fin­den ist, bil­det das Grund­sys­tem der Art, Gefüh­le aus­zu­le­ben. Amae ist in die­sem Sys­tem ver­an­kert, amae­ru (amae leben) – die Kunst des »sich gehen las­sens« – funk­tio­niert nur in bestimm­ten, kla­ren Strukturen.

Dicho­to­mien des Innen und Außen

Im West­li­chen fin­den wir auch Dicho­to­mien oder Dua­li­tä­ten, allen vor­an die des »Wir« ver­sus »Die ande­ren«. Ers­te­res ver­kör­pert zum Bei­spiel »das West­li­che«, letz­te­res »das Nicht­west­li­che«15ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 2 Die­se Dicho­to­mie wie­der­um liegt in einer wei­te­ren ein­ge­bet­tet: jener der Indi­vi­dua­li­tät und der Grup­pe. Lei­der exis­tiert »bei uns« (im Wes­ten) oft die Ein­stel­lung, dass wir unser defi­nier­tes »Wir« als das »bes­se­re« sehen – moder­ner, indus­tria­li­sier­ter – dem­entspre­chend emp­fin­den wir uns auch als fähi­ger in Sachen Demo­kra­tie oder beim Tref­fen von Ent­schei­dun­gen. Japa­ner wer­den oft­mals als das tota­le Gegen­mo­dell unse­rer eige­nen Art dar­ge­stellt. Manch­mal jedoch ver­su­chen Wis­sen­schaft­ler, Japa­ner vor die­ser tota­len Anders­ar­tig­keit in der Beur­tei­lung zu bewah­ren, indem sie sie als »exakt so wie wir« dar­stel­len16ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 2 f Doch auch wenn eine neue Basis zum Ver­gleich geschaf­fen wird – oft wird hier­bei über­se­hen, dass eben­so japa­ni­sche Tra­di­tio­nen teil­wei­se ver­lo­ren gehen, da ein gewis­ses Inter­es­se an »Exo­ti­schem« exis­tiert, also an allem expli­zit Nicht­ja­pa­ni­schen. Es wer­den west­li­che Beson­der­hei­ten ins Japa­ni­sche ein­ge­bracht, zum Bei­spiel Klei­dungs­sti­le oder der Indi­vi­dua­lis­mus. Aller­dings gehen die­se west­li­chen Kon­zep­te dann im Japa­ni­schen auf; sie wer­den inte­griert, und es ent­steht dabei eine neue Misch­form, die dann doch durch das Japa­ni­sche »gezähmt« bezie­hungs­wei­se adap­tiert ist.17ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 12 f.

Beschäf­tigt man sich mit dem Wesen japa­ni­scher Emo­tio­nen, fällt auf, dass es jeweils unter­schied­li­che Gegen­satz­paa­re gibt, zwi­schen denen sich das Ver­hal­ten, das Zei­gen von Emo­tio­nen, fein verteilt. 

Die japa­ni­schen Dicho­to­mien unter­tei­len sich fol­gen­der­ma­ßen:18TOBIN, Joseph: Japa­ne­se Pre­schools And The Pedago­gy Of Self­hood. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 23 ff und ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 8.

  • Omo­te [»vor­ne her­um nach außen«] ↔ ura [»hin­ten her­um ver­steckt«] …
    Hier­bei ver­kör­pert omo­te das Gezeig­te. Es ist eine for­mel­le Art des Aus­drucks. Ura hin­ge­gen ist das Kom­ple­men­tär hier­zu, das eigent­lich Wah­re, wel­ches aber ver­steckt wird. Ura ist die infor­mel­le Art, bei der man sich gehen las­sen kann – aller­dings geht das auf kei­nem Fall in frem­dem Umfeld. Ura ist auch wich­tig im Kon­text zu amae, wel­ches eben­falls auf einem sich gehen las­sen­den Geben und Neh­men basiert. 
  • Tate­mae [Erschei­nung] ↔ hon­ne [ech­tes Gefühl] …
    Hon­ne ist das, was tat­säch­lich emp­fun­den wird, tate­mae hin­ge­gen das, was dar­aus nach außen hin kon­stru­iert bezie­hungs­wei­se gezeigt wird. 
  • Uchi [Heim] ↔ soto [Außen] …
    Sie reprä­sen­tie­ren das Haupt­paar die­ser Dicho­to­mien, da sich alles letzt­end­lich in zwei Berei­che tren­nen lässt: das Daheim-sei­en­de, Hei­mat­li­che, Eige­ne ver­sus dem Fremden. 

Die­se Dua­li­tä­ten wer­den bereits im Kin­des­al­ter gelernt. Das muss auch alles gelernt wer­den, denn es sind kei­ne selbst­er­klä­ren­den Sys­te­me, son­dern ein dif­fi­zi­les Unter­schei­den­kön­nen, wel­ches keji­me heißt. Doch das Ler­nen im Kin­des­al­ter, vor allem im Klein­kind­al­ter, ist erst die ers­te Stu­fe. Dar­auf folgt die zwei­te, die eine Los­lö­sung von der Heim­bin­dung erfor­dert. Das ist eine Lösung, um eben die­se keji­me-Ent­schei­dungs­fä­hig­keit voll­ends zu erlan­gen. Ist das Kind aus der Heim­bin­dung zu Hau­se erst ein­mal her­aus, befin­det es sich in einer soto-Umge­bung. Doch auch fol­gend ent­ste­hen wie­der neue uchisoto-Sys­te­me, zum Bei­spiel in Hor­ten oder Ganz­tags­schu­len. Amae­ruamae leben bezie­hungs­wei­se die Fähig­keit, die ent­ge­gen­ge­brach­te Mil­de zu emp­fan­gen – soll nicht etwa ver­lernt wer­den, doch muss es eben­so mög­lich sein, eine »Befrie­di­gung« bezie­hungs­wei­se auch Sti­mu­la­ti­on der Emo­tio­nen auch außer­halb zu erfah­ren.19TOBIN, Joseph: Japa­ne­se Pre­schools And The Pedago­gy Of Self­hood. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 23 f.

Ein taisō-Bei­spiel

Ich möch­te zur Ver­deut­li­chung ein taisō-Bei­spiel anfüh­ren. Taisō bedeu­tet Übung, ver­gleich­bar mit einer Exer­zi­se. Sie dient dazu, Kin­dern eine Situa­ti­on bei­zu­brin­gen, in der sie sich in einer äuße­ren Umge­bung und soto-Situa­ti­on so gehen las­sen kön­nen, wie es in einer uchi-Situa­ti­on gin­ge. Sie sol­len also eine ura-Aus­drucks­wei­se zulas­sen können.

Eines Tages ging ein Leh­rer mit einer Vor­schul­klas­se von Fünf­jäh­ri­gen quer durch die Stadt zu einer Bau­stel­le. Die­se war ein mat­schi­ges Feld, weil es die Tage zuvor gereg­net hat­te. Auf der unebe­nen Flä­che befan­den sich Pfüt­zen und Tüm­pel, die Umge­bung war unsor­tiert, ein Gelän­de, auf dem gera­de nicht gebaut wur­de. Die Kin­der bil­de­ten auf Anwei­sung einen Kreis, wobei sie vor­sich­tig jeg­li­chen Kon­takt mit dem Schmutz und Schlamm zu ver­mei­den such­ten. Danach kam dann die Anwei­sung, dass sie nun spie­len soll­ten. Und die Kin­der fin­gen an. Her­um­lie­gen­de lee­re Geträn­ke­do­sen, Müll, Schlamm, mit dem man sich gegen­sei­tig ansprit­zen konn­te – all das wur­de in kind­li­cher Manier aus­ge­nutzt. Nach zwan­zig Minu­ten tra­fen sie sich wie­der alle zusam­men, stell­ten sich in Rei­he auf, um anschlie­ßend wie­der zurück zur Vor­schu­le zu gehen. Eine west­li­che Wis­sen­schaft­le­rin, die das Gan­ze beglei­te­te, um Film­auf­nah­men zu machen und alles zu doku­men­tie­ren, frag­te ziem­lich irri­tiert, was das für eine merk­wür­di­ge Übung gewe­sen sei. Die Erklä­rung folg­te spä­ter bei einem Tee. Ihr wur­de erläu­tert, dass die Kin­der eigent­lich nur wis­sen, wie man mit schö­nem Spiel­zeug in einer schö­nen kon­stru­ier­ten Welt spielt. Der Leh­rer hat­te die­ses Matsch­feld gese­hen und sich über­legt, die schon etwas älte­ren Kin­der dort hin­zu­brin­gen. Er frag­te die Wis­sen­schaft­le­rin, ob ihr auf­ge­fal­len sei, wie eini­ge der Kin­der ein sicht­li­ches Pro­blem mit dem Matsch und dem Dre­ckig­wer­den hat­ten. Das sei, so er, ein Pro­blem, weil die Kin­der ver­lernt hät­ten, Kin­der zu sein. So müs­se man den Kin­dern eben die­ses Ursprüng­li­che wie­der nahe­brin­gen, damit sie sowohl das omo­te zere­mo­ni­el­ler Tem­pel­diens­te in der Schu­le lern­ten, als auch das ura: sich aus­to­ben kön­nen im Dreck. Im Gebrauch von Wor­ten, also beim all­täg­li­chen Reden, wer­den omo­te und ura sehr genau beach­tet und von­ein­an­der getrennt, doch in der­ar­ti­gen Taten muss die Dif­fe­ren­zie­rung erst ein­ge­hend gelernt wer­den.20TOBIN, Joseph: Japa­ne­se Pre­schools And The Pedago­gy Of Self­hood. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 28 ff.

Das drei­di­men­sio­na­le Selbstkonzept

In den vor­an­ge­gan­ge­nen Kapi­teln habe ich das umschlie­ßen­de Sys­tem mit sei­nen Dicho­to­mien beschrie­ben, es fol­gen an die­ser Stel­le ein paar Erläu­te­run­gen zu dem, was in die­sem Sys­tem den Kern dar­stellt: das Selbst. Wie sieht das Selbst­kon­zept in Japan aus? Das zu erklä­ren, führt in teil­wei­se uns ziem­lich ver­schlos­sen wir­ken­de Berei­che, in denen »typisch« fern­öst­li­che Fak­to­ren und Begrif­fe eine Rol­le spie­len, die bei uns vor allem ger­ne im Kon­text von (oft falsch ver­stan­de­ner oder aus­ge­leb­ter) Spi­ri­tua­li­tät und Eso­te­rik auf­tau­chen – bei­spiels­wei­se ki,Ener­gie.

Das Selbst­kon­zept hat drei Ebenen:

Die ers­te Ebe­ne ist ki, die Ener­gie. Ki kann koko­ro – inne­re Herz­ge­füh­le – oder äuße­re Gefüh­le der Grup­pe tra­gen. Je locke­rer ki ist, des­to mehr ten­diert die Gewich­tung zum Inne­ren. Je stren­ger ki wie eine Brem­se ange­zo­gen ist, des­to mehr ist die Grup­pen­stär­ke (Kraft: kiryo­ku oder seis­hin) im Vor­der­grund. Man kann also ki als eine Art Kon­troll­elek­tri­zi­tät sehen, wel­che, wenn sie fließt, die per­sön­li­che Ebe­ne zuguns­ten einer grup­pen­dy­na­mi­schen zurück­drängt. Erwach­se­ne soll­ten ki steu­ern können.

Die zwei­te Ebe­ne ist die der beid­sei­ti­gen Bezie­hun­gen, also die des Gegen­über. Nach­sicht und Mil­de – amay­a­ka­su – las­sen die ande­re Per­son frei sein und ermög­li­chen ein Fal­len- oder Gehen-las­sen. Die­se Gegen­sei­te emp­fängt die Mil­de – amae­ru. Hier fin­den wir wie­der das amae­ru-Sys­tem vor, wel­ches amae über­haupt erst mög­lich macht. Ein Bei­spiel hier­für ist die enge Mutter–Kind-Relation. Hier­bei kann es durch­aus auch eine auto­ri­tä­re Hier­ar­chie geben, doch darf man das nicht falsch ver­ste­hen – mit Auto­ri­tät ist nicht etwa »Macht« im west­li­chen Sin­ne gemeint, die als Druck­mit­tel und Selbst­be­stä­ti­gung ein­ge­setzt wer­den könn­te, son­dern Auto­ri­tät ist eine Ebe­ne, die jemand erreicht bezie­hungs­wei­se hat. Die­se Ebe­ne ent­steht durch einen Vor­sprung an Wis­sen oder Erfah­rung und hat zur logi­schen Fol­ge, dass die auto­ri­tär höher­ste­hen­de Per­son der ande­ren hilft, sich zu ori­en­tie­ren. Sie zeigt ihr also, »wo es lang geht«. Auto­ri­tät ist in die­sem Fall somit kei­ne Macht, son­dern eine Pflicht.

Die drit­te Ebe­ne bil­den die unter­schied­li­chen Kon­tex­te. Die unter
Dicho­to­mien des Innen und Außen erwähn­ten Dicho­to­mien spie­len hier eine ent­schei­den­de Rol­le und bewir­ken die »rich­ti­ge« Han­dels­wei­se. Je nach Situa­ti­on sind die­se Kon­tex­te mehr inne­res uchi, wenn sie emo­tio­na­le Sta­bi­li­tät oder Inti­mi­tät unter­stüt­zen, und mehr äuße­res soto, wenn sozia­le Hier­ar­chien ange­strengt wer­den. Dies ist beson­ders dann wich­tig, wenn es sich um Kon­tak­te mit ande­ren Grup­pen han­delt, zum Bei­spiel bei Ehe­an­bah­nungs­tref­fen zwi­schen Fami­li­en oder bei Arbeits­mor­gen­tref­fen genann­ten Mor­gen­a­pel­len in der Arbeits­welt.21ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Tree In Sum­mer, Tree In Win­ter. Move­ment Of Self In Japan. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 68 ff.

Das Selbst in sei­ner Bezie­hung zur Umwelt

Nach dem Selbst­kon­zept in sei­ner Mehr­di­men­sio­na­li­tät, will ich zuletzt auf das Selbst in sei­ner Bezie­hung zur Umwelt zu spre­chen kom­men. Auch hier sind drei Ebe­nen sicht­bar: das inter­ak­tio­na­le, das inne­re, und das unge­bun­de­ne Selbst.

Das inter­ak­tio­na­le Selbst ist ein Ergeb­nis des­sen, dass das Bewusst­sein als defi­nier­ba­res Wesen erst durch sozia­le Akti­on mani­fes­tiert wird. Das äuße­re Abbild ist eine Peri­phe­rie, die sich seken nennt.22Vgl. LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 143. Im nicht-frem­den Raum agiert das prä­sen­tier­te Selbst als Per­for­mance, und das empa­thi­sche Selbst ist auf der Suche nach Inti­mi­tät. Amae gehört in die­sen stil­len Empa­thie­block. Als idea­le Bezie­hun­gen zwi­schen Grup­pen­mit­glie­dern gel­ten sol­che, die posi­tiv kon­no­tier­te Eigen­schaf­ten beinhal­ten, zum Bei­spiel Lie­be, Ver­trau­en, Fol­ge, Unter­stüt­zung, Koope­ra­ti­on, Soli­da­ri­tät, Inter­de­pen­denz und Sozia­les.23LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 109 Dadurch ent­steht eine Men­ge von zusam­men­ge­hal­te­nen Betrof­fe­nen, miuchi. Dies stellt einen Kon­trast zu den »ande­ren«, den »Out­si­dern« dar, tanin. Seken, die äuße­re Peri­phe­rie, ist eben­falls tanin.24LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 109.

Das inne­re Selbst wird koko­ro genannt. Nach Lebras Aus­sa­ge gibt es hier­bei kei­nen Aus­druck für die Dicho­to­mie selbst–andere, son­dern es wer­de »gela­belt«, also zum Bei­spiel mit »Onkel« oder »Leh­rer« benannt.25LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 111, zitie­rend und sich bezie­hend auf »zero form« [FISCHER 1964] Eine wich­ti­ge Tat im Rah­men von koko­ro ist, des ande­ren Herz zu errei­chen, indem bestehen­de Bar­rie­ren weg­ge­räumt wer­den: koko­ro ga tsu­ji au.26LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 111 ff.

Das unge­bun­de­ne Selbst ist das ulti­ma­ti­ve Selbst. Es ist das lee­re Selbst, wel­ches mu, muga oder mus­hin genannt wird und im Bauch (hara) sein Zen­trum hat. Das Selbst muss frei von der Bin­dung zum eige­nen Ich sein, um so tran­szen­den­tal eine neue Dimen­si­on zu errei­chen. 27LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 105 ff.

Zusam­men­fas­sung

In unse­rem Semi­nar haben wir uns mit den unter­schied­li­chen Her­an­ge­hens­wei­sen an Emo­tio­nen im inter­kul­tu­rel­len Ver­gleich gewid­met. Hier­bei leg­ten wir ein Augen­merk auf den Unter­schied zwi­schen inde­pen­den­ten und inter­de­pen­den­ten Selbst­kon­zep­ten. Das Japa­ni­sche nun ist ein inter­de­pen­den­tes Sys­tem, wel­ches teil­wei­se sehr wohl auch inde­pen­den­te Struk­tu­ren in sich auf­nimmt. Es hat sei­nen Fokus sehr im grup­pen­dy­na­mi­schen und aus­drück­ba­ren Teil von Emo­tio­nen. Amae ist hier­bei eine »Emo­ti­on«, die nicht eins zu eins in einen west­li­chen Ter­mi­nus über­setzt wer­den kann. Auf­fal­lend ist, dass alles auf einer Dua­li­tät auf­baut, die sich grund­sätz­lich in innen–außen, öffentlich–privat auf­teilt. Die­se Unter­tei­lung lässt sich auch aus unse­rer Sicht noch rela­tiv ein­fach nach­voll­zie­hen, doch sind eini­ge Kon­se­quen­zen dar­aus nicht leicht nach­emp­find­bar, da wir heut­zu­ta­ge einen solch extrem indi­vi­dua­lis­ti­schen Ansatz ent­wi­ckelt haben, dass das Sich-der-Grup­pe-Unter­ord­nen bei uns nicht so einen Stel­len­wert hat. Amae aus die­sem Kon­text her­aus zu ver­ste­hen fällt uns vor allem des­halb beson­ders schwer, weil wir im Regel­fall zu einem ego­is­ti­schen Indi­vi­dua­lis­mus tendieren. 

Die Urfas­sung die­ses Arti­kels ent­stand im Rah­men mei­nes Studiums.

Zusätz­lich benutz­te Quellen

Im Text nicht expli­zit zitier­te Lite­ra­tur­quel­len, die benutzt wurden:

BACH­NIK, Jane: Keji­me. Defi­ning a Shif­ting Self In Mul­ti­ple Orga­niza­tio­nal Modes. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 152–172.

KUWA­YA­MA, Taka­mi: The Refe­rence Other Ori­en­ta­ti­on. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 121–151.

WIERZ­BI­CKA, Anna: Under­stan­ding Cul­tures through Their Key Words. New York und Oxford, Oxford Uni­ver­si­ty Press, 1997.

Lite­ra­tur­quel­len und Anmer­kun­gen

Lite­ra­tur­quel­len und Anmer­kun­gen
1 TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 280.
2 TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 280 f.
3 Vgl. TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 281.
4 TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 281.
5 TROMMS­DORF, Gise­la; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung im Kul­tur­ver­gleich. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 282.
6 KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 295.
7 KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 296 f.
8 RAT­NER, Carl: Eine kul­tur­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se der Emo­tio­nen. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 245.
9 RAT­NER, Carl: Eine kul­tur­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se der Emo­tio­nen. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 248.
10 ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 13.
11 RAT­NER, Carl: Eine kul­tur­psy­cho­lo­gi­sche Ana­ly­se der Emo­tio­nen. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 251. Es ist frag­lich, ob »Emo­ti­on« als Kon­zept tat­säch­lich über­all exis­tiert, doch kann man ver­mut­lich von einer gewis­sen Uni­ver­sa­li­tät von Emo­tio­nen ausgehen.
12 KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 301.
13 KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 301 f.
14 COO­PER 1965, zitiert in KOJI­MA, Hideo: Emo­tio­na­le Ent­wick­lung und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen im kul­tu­rel­len Kon­text Japans. In: HOLO­DYN­SKI, Man­fred; FRIEDL­MAY­ER, Wolf­gang (Hrsg.): Emo­tio­na­le Ent­wick­lung. Funk­ti­on, Regu­la­ti­on und sozio­kul­tu­rel­ler Kon­text von Emo­tio­nen. Hei­del­berg und Ber­lin, Spek­trum, 1999, S. 302.
15 ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 2
16 ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 2 f
17 ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 12 f.
18 TOBIN, Joseph: Japa­ne­se Pre­schools And The Pedago­gy Of Self­hood. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 23 ff und ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Intro­duc­tion. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 8.
19 TOBIN, Joseph: Japa­ne­se Pre­schools And The Pedago­gy Of Self­hood. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 23 f.
20 TOBIN, Joseph: Japa­ne­se Pre­schools And The Pedago­gy Of Self­hood. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 28 ff.
21 ROSEN­BER­GER, Nan­cy R.: Tree In Sum­mer, Tree In Win­ter. Move­ment Of Self In Japan. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 68 ff.
22 Vgl. LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 143.
23 LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 109
24 LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 109.
25 LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 111, zitie­rend und sich bezie­hend auf »zero form« [FISCHER 1964]
26 LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 111 ff.
27 LEBRA, Sugi­ya­ma Takie: Self In Japa­ne­se Cul­tu­re. In: ROSEN­BER­GER, Nan­cy R. (Hrsg.): Japa­ne­se Sen­se of Self. Cam­bridge, Uni­ver­si­ty Press, 1992, S. 105 ff.
Dieser Beitrag wurde unter Ethnologie, Gesellschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.